Pentacon 2.8/29 Test

Ich teste in diesem Artikel das M42 Objektiv Pentacon 2.8/29 aus der DDR an einer Olympus OM-D E-M10.

Technische Daten des Pentacon 2.8/29

Name: Pentacon auto 2.8/29 Multi Coating
Hersteller: VEB Pentacon
Brennweite: 29mm
Lichstärke: F/2.8 – 22
Anschluss: M42
Linsen/Gruppen: 5/5
Blendenlammelen: 6
Naheinstellgrenze: 25cm
Durchmesser x Länge: ca. 60mm x 50mm
Baujahr: 1976 – 1990 (Quelle für das Baujahr)

Pentacon 2.8/29

Video zum Test

Wie immer gibt es zu diesem Test auch eine Videoversion:

Schärfe und Überstrahlungen

Über die Schärfe des Pentacon 2.8/29 habe ich schon einen Artikel veröffentlicht. Die Ergebnisse lassen werden auch in der Praxis bestätigt. Bei Blende 2.8 ist das Pentacon 29mm sehr weich. Dies ist den Fotos auch deutlich anzusehen. Durch Abblenden wird es schärfer und erreicht ein brauchbares Niveau. Die Bildmitte ist scharf, die Ränder bleiben aber deutlich weicher.

Pentacon 2.8/29 Bildmitte @ F/2.8
Bildmitte @ F/2.8; 100% Ausschnitt.
Pentacon 2.8/29 Bildmitte @ F/5.6
Bildmitte @ F/5.6; 100% Ausschnitt.

Zu der Unschärfe kommt bei Blende 2.8 noch ein starkes Ghosting (Überstrahlungen) hinzu, sodass die Offenblende kaum nutzbar ist.

Pentacon 2.8/29 Ghosting @ F/2.8
Ghosting @ F/2.8

Durch Abblenden verschwindet das Ghosting jedoch vollständig.

Pentacon 2.8/29 Ghosting @ F/5.6
Pentacon 2.8/29 Ghosting @ F/5.6

Nahaufnahmen und Bokeh

Für ein Weitwinkelobjektiv hat das Pentacon 29mm F/2.8 eine sehr gute Naheinstellgrenze von ca. 25 cm. Selbstverständlich wird es dadurch nicht zu einem Makroobjektiv, aber es sind durchaus ansprechende Nahaufnahmen möglich.

Pentacon 2.8/29 Nahaufnahme @ F/5.6
Pentacon 2.8/29 Nahaufnahme @ F/5.6

Das Bokeh möchte ich nicht kommentieren, da hier der subjektive Geschmack eine große Rolle spielt. Daher zeige ich lieber Beispielbilder:

Pentacon 2.8/29 Bokeh @ F/2.8
Bokeh @ F/2.8
Pentacon 2.8/29 Bokeh @ F/5.6
Bokeh @ F/5.6

Es ist deutlich sichtbar, dass das 29mm Pentacon nur sechs Blendenlammelen besitzt. Die Unterschiede zum Pentacon 3.5/30 sind auf den ersten Blick zu sehen.

Chromatische Aberrationen

Die CAs sind beim Pentacon 2.8/29 passabel kontrolliert, in normalen Situationen sind sie nur leicht zu sehen.

Pentacon 2.8/29 CAs; links F/2.8; rechts F/5.6
Pentacon 2.8/29 CAs; links F/2.8; rechts F/5.6

Fazit zum Pentacon 2.8/29

Die Naheinstellgrenze und die gute Korrektur von chromatischen Aberrationen können überzeugen. Aber in der Königsdisziplin, der Bildschärfe versagt das Pentacon 2.8/29 leider. Bei einem Portraitobjektiv hätte die weiche Offenblende noch einen nutzen, aber bei einem Weitwinkelobjektiv ist sie einfach unbrauchbar.
Angesichts des deutlich besseren Pentacon 3.5/30 (Den Test dazu gibt es hier.) kann ich daher nur empfehlen, eher zu diesem zu greifen. Das 29mm Pentacon ist eher etwas für Sammler.

Wer die beiden Objektive selbst testen möchte bekommt sie sehr günstig bei Ebay:
Pentacon 3.5/30 bei Ebay.
Pentacon 2.8/29 bei Ebay.

Zum Anschluss an moderne Digitalkameras wird ein M42 Adapter benötigt. Diese gibt es für fast alle Kameras bei Ebay und bei Amazon.



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