Bericht von der FERN.licht Messe 2017

Die FERN.licht Messe fand am 25. und 26. November 2017 im Kongresszentrum am Leipziger Zoo statt. Eine Messe, die Fotografie und Reisen verbindet, wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Die FERN.licht Messe deckt die drei Themengebiete Fotografie, Reisen und Outdoor ab. Hinzu kamen noch Veranstaltungen zum Blogging. Hier mein Eindruck zu den einzelnen Bereichen:

Fotografie

In der Messehalle gab es Stände aller großen Kamerahersteller, an denen Kameras und Objektive in Augenschein genommen werden konnten. Auch eine Reihe von Zubehörherstellern war dabei. Ein Leipziger Fotogeschäft lockte an seinem Stand mit einer Reihe von Messeangeboten und Rollei verkaufte einiges Zubehör deutlich reduziert. Positiv stach Manfrotto hervor, die jeden Tag ein Stativ verlosten.

Es gab Seminare, Photowalks und echte Workshops. Die sogenannten Seminare waren jedoch eher Werbeveranstaltungen, in denen Hersteller ihre Produkte vorstellten. An einem Photowalk konnte ich aus Zeitgründen leider nicht teilnehmen – es gab einfach zu viel interessantes Programm nebenbei. Gegen eine Teilnahme an den Workshops habe ich mich bewusst entschieden, denn diese hätten 90 € extra gekostet. Wenn ich ohnehin dafür bezahlen muss, würde ich sie wenn dann nicht während der Messe machen, wo es auch genug anderes Programm gibt.

FERN.licht Messehalle

Reisen

Es gab Stände zu allen möglichen Regionen der Welt. Allerdings waren diese alle von Reiseunternehmen. Dabei dominierte besonders ein einzelnes Unternehmen sowie höherpreisige Pauschalreisen – für mich als Backpacker und Individualreisenden eher uninteressant. Etwas mehr Vielfalt und Angebote für jüngere Menschen mit begrenztem Budget hätten hier gutgetan.

Zum Thema Reisen gab es viele Vorträge. Besonders hervor taten sich die „Multivisionsshows“. Dieser Begriff ist zwar arg übertrieben, aber die Vorträge waren spannend und authentisch. Die anderen Vorträge waren Werbeveranstaltungen von Reiseanbietern. Wie interessant diese aufgemacht waren, schwankte leider sehr stark.

Das Program eines der Säle auf der Fernlicht Messe.

Outdoor

Dieser Bereich fällt in der Praxis stark mit dem Reisen zusammen und war der kleinste. Es gab Rucksäcke und Campingequipment und einige der Tourangebote richteten sich an Aktivreisende.

Reisen und Outdoor auf der FERN.licht

Blogging

Zusätzlich gab es eine Bloggingspähre. Die meiste Zeit war dort nicht viel los, aber hin und wieder wurde sie genutzt. Die wenigen Vorträge zum Blogging stachen besonders positiv hervor. Hier gab es nützliche Informationen, ohne das versucht wurde etwas zu verkaufen. Leider führte der gesamte Bloggingbereich eher ein Außenseiterdasein und war wenig mit der restlichen Messe verknüpft.

Mein Fazit zur FERN.licht Messe

Insgesamt ist die FERN.licht noch eine eher kleine Messe. Wer sich nur für einen der Bereiche interessiert ist mit einer spezielleren Messe besser beraten. Wie so oft macht es hier aber die Mischung. Wer sich für das Reisen und das Fotografieren interessiert, ist auf der Fernlicht genau richtig.

Was ich anders machen würde

Ich habe gar nichts dagegen, dass die Vorträge auch der Werbung dienen. Aber warum muss mir diese mit dem Holzhammer um die Ohren gehauen werden? Viel interessanter und effektiver wären authentischere Reiseberichte, mit dem Hinweis, dass es diese und ähnliche Reiseerlebnisse bei den Anbietern gibt. Genauso bei den Fotoseminaren: Diese sollten in erster Linie an praktischen Themen orientiert sein und Informationen bieten, dann würde eine subtile Werbung auch niemanden stören.

Was mir aber wirklich fehlte war etwas mehr Interaktivität und Einbeziehung des Publikums. Was ich damit meine? Hier drei Ideen:

Ein Fotowettbewerb: Warum nicht einen Wettbewerb zur Reisefotografie? Alle Messeteilnehmer dürfen ihr bestes Reisefoto als 10×15 Ausdruck mitbringen. Eine Jury oder auch das Publikum küren dann nach drei Kategorien (z. B. Allgemein, Portrait, Natur) die Gewinner, welche am Sonntagabend verkündet werden.

Oder ein Wettbewerb zu Reiseblogs: Blogger dürfen vor Ort ihren Reiseblog in den Wettbewerb einreichen. Eine Jury kürt am Ende der Messe den Sieger. Als Gewinn gibt es eine der beworbenen Reisen. In den Teilnahmebedingungen ließe sich festlegen, dass über die Reise im Blog berichte werden muss und das die Gewinnerin auf der nächsten FERN.licht diese Reise Vorstellt. Somit würden sich als Synergieeffekt Werbung für den Reiseanbieter und ein authentischer Vortrag für die nächste FERN.licht ergeben.

Youtube: Der Bereich Youtube und Videos fehlte ganz. Auch hier ließen sich gute Synergieeffekte erreichen. Wie wäre es wenn Youtube 5 oder 10-minütige Ausschnitte aus Reisevideos präsentieren könnten und von einem Profi Feedback erhalten, was sie besser machen könnten. Dadurch würde das Publikum eingebunden, es gäbe authentische Reiseberichte und der „Profi“ könnte ja von einem Kamerahersteller gesponsert werden und seine Tipps an dem Equipment eines Herstellers demonstrieren, dann wäre auch die Werbung mit drin.

Warum mache ich so ausführliche Tipps? Ich denke die FERN.licht ist eine Messe mit Potenzial, aus der wirklich etwas werden könnte.

Auf der www.fernlicht-messe.de wird übrigens bereits die Auflage 2018 der Messe beworben.

 

Es gibt auch einen Videobericht zur FERN.licht 2017:

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