Sensorgröße – Eine Erklärung (Kleines Fotografie 1×1)

Dieser Artikel erklärt, welche Auswirkungen die unterschiedliche Sensorgröße von Kameras hat.
Die Größe des eigentlichen Sensors, welcher das Bild erzeugt, schwankt sehr stark. Viele Kompaktkameras haben einen 1/2,3“ Sensor mit einer Größe von 6,2×4,6mm, Kleinbildkamera (heute oft Vollformat genannt) haben eine Sensorgröße von 36x24mm. Der Sensor einer Kompaktkamera hat also mitunter nur 3,3% der Größe des Sensors in einer Kleinbildkamera. Dazwischen gibt es viele weitere Sensorformate. 1 Zoll Sensoren haben eine Fläche von 13,2×8,8mm oder 13,5% der Fläche von Kleinbildsensoren, 4/3 Sensoren haben eine Größe von 17,3x13mm oder 25% der Fläche eines Kleinbildsensors und APS-C Sensoren (Canon) haben eine Größe von 22,3×14,9mm oder 39% der Fläche eines Kleinbildsensors. Der Sensor einer Micro Four Thirds Kamera hat also beispielsweise nur ein Viertel der Größe eines Kleinbildsensors ist aber ca. 7,5x so groß wie der Sensor einer Kompaktkamera.

Die drei wichtigen Konsequenzen unterschiedlicher Sensorgrößen

1. Größere Sensoren können mehr Licht aufnehmen und sind daher besser bei hohen ISO-Werten

Die erste ist simpel, desto größer der Sensor, desto mehr Licht kann er aufnehmen. Oder um genau zu sein: Die einzelnen Pixel sind auf größeren Sensoren größer und können daher mehr Licht aufnehmen. Dies heißt, je größer der Sensor ist, desto besser ist das Bild bei schlechten Lichtverhältnissen. Dies bedeutet, dass die Fotos bei hohen ISO-Werten weniger Rauschen und mehr Details zeigen. Auch bei guten Lichtverhältnissen hat eine Kamera mit größerem Sensor meist die bessere Bildqualität, auch wenn der Unterschied hier oft nicht so groß ist. Ein klarer Vorteil für größere Sensoren. (Dies gilt selbstverständlich nur für Sensoren auf dem gleichen technischen Stand. Ein moderner kleinerer Sensor kann eine besser Leistung haben als ein 15 Jahre alter großer Sensor.)

2. Je größer der Sensor desto größer die Objektive

Die zweite Konsequenz hingegen spricht für kleine Bildsensoren: Desto größer der Bildsensor, desto größer müssen auch die Objektive sein. Kleinere Bildsensoren erlauben daher kleinere und leichtere Kameras. Besonders für diejenigen, welche einen hohen Zoom haben möchten, ist dies relevant. Eine Brennweite von 24 – 75mm Kleinbildäquivalent (ca. 3x Zoom) kann auch bei größeren Sensoren kompakt sein. Wer aber beispielsweise 25 – 400mm Kleinbildäquivalent (16x Zoom) haben möchte, muss entweder mit einer sehr großen Kamera oder einem sehr kleinen Sensor leben.
Für alle die es genau wissen möchten: Kleinere Sensoren brauchen kleinere Brennweiten für den gleichen Blickwinkel und müssen nur einen geringeren Bildkreis ausleuchten. Deshalb werden die Objektive mit abnehmender Sensorgröße kleiner und kompakter.

3. Je größer der Sensor, desto geringer die Schärfentiefe

Der dritte Unterschied zwischen kleinen und großen Sensoren besteht in der Schärfentiefe. Dieser Punkt ist am schwierigsten zu verstehen. Schärfentiefe bezeichnet den Bereich des Bildes, der scharf dargestellt wird. Eine hohe Schärfentiefe bedeutet, dass der Großteil oder sogar das gesamte Bild scharf sind. Die Schärfentiefe eines Fotos oder Videos wird durch drei Faktoren bestimmt: Sensorgröße, Brennweite und Blende. Hier alle Details zu erklären, würde den Rahmen sprengen, ich erläutere daher nur die praktische Auswirkung der Sensorgröße auf die Schärfentiefe.
Die Faustregel lautet: Kleine Bildsensoren haben eine hohe Schärfentiefe (d.h., ein Großteil des Bildes ist scharf) und große Sensoren eine geringe Schärfentiefe (nur ein kleiner Teil des Bildes ist scharf, der Großteil ist unscharf). Ein Beispiel für hohe Schärfentiefe wäre ein Handyfoto. Handys haben in der Regel einen sehr kleinen Bildsensor hierdurch ergibt sich, dass praktisch das gesamte Bild scharf ist. Beispiele für geringe Schärfentiefe kennen wir alle aus Kinofilmen: Die Person die spricht ist scharf, der Gesprächspartner bereits leicht unscharf und der Hintergrund völlig unscharf.
Auch hier noch kurz technische Details nachgeschoben: Genau genommen haben kleinere Sensoren bei gleicher (echter) Brennweite eine geringere Schärfentiefe als größere Sensoren. Aber da kleinere Sensoren für den gleichen Blickwinkel geringere Brennweiten brauchen, haben sie faktisch eine höhere Schärfentiefe, da die Brennweite einer der Faktoren für die Schärfentiefe ist.

Ich hoffe dieser Artikel hat etwas Licht ins Dunkel gebracht. Wenn dir noch etwas unklar ist oder du sonstige Nachfragen hast, poste diese doch einfach als Kommentar und ich werde sie beantworten!

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